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Die Idee hinter der Hochschultour

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes förderte die Zeit Stiftung Bucerius gemeinsam mit der Nemetschek Stiftung eine Hochschultour der Gesellschaft für Freiheitsrechte. Die Initiative hatte das Ziel, insbesondere Jurastudierenden sowie Interessierten aus anderen Studiengängen die Relevanz der Rechtsstaatlichkeit und der grundlegenden Prinzipien unseres Grundgesetzes näherzubringen.

In einer Zeit, in der demokratische Werte und Rechtsstaatlichkeit zunehmend herausgefordert werden, war es uns von entscheidender Bedeutung, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen. Die Hochschultour bot eine Plattform für Diskussionen, Workshops und Vorträge, die nicht nur juristische Aspekte beleuchteten, sondern auch gesellschaftliche Fragestellungen aufgriffen. Ein zentraler Bestandteil dieser Veranstaltungen war, wie die Gesellschaft für Freiheitsrechte geeignete Fälle findet und welche Personen als Kläger*innen infrage kommen. Zudem wurden Möglichkeiten und Grenzen strategischer Prozessführung thematisiert.

Städte des WiSe (pink) und SoSe (blau)



Im Sommer- und Wintersemester 2024/25 organisierte die Gesellschaft für Freiheitsrechte deutschlandweit Lehr- und Abendveranstaltungen zu diesen Fragen. Unsere Teammitglieder gaben Einblicke in den GFF-Arbeitsalltag und sprachen über strategische Prozessführung in grund- und menschenrechtsorientierter juristischer Arbeit. Zu den Abendveranstaltungen waren immer auch Expert*innen aus der Welt der GFF eingeladen: Kläger*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen. Gemeinsam wurden aktuelle grundrechtliche Themen diskutiert, beispielsweise Missstände in der gesundheitlichen Versorgung von Geflüchteten, Rassismus in der Polizei oder grundrechtliche Fragen aus ostdeutscher Perspektive.

Auch nach Ende der Hochschultour-Initiative setzen wir uns dafür ein, dass junge Menschen die Werte des Grundgesetzes verstehen und aktiv verteidigen – denn sie sind das Fundament unserer freiheitlichen Demokratie.

Verschwommene Köpfe von Studierenden in einem Hörsaal. Im Hintergund ist ein Roll Up mit dem Logo der Hochschultour fokussiert. Bernhard Leitner

Wie findet die GFF geeignete Fälle?

Hörsaal aus Studierendenperspektive, Redner*in Sarah Lincoln am Lehrpult vor einer Powerpoint Präsentation Bernhard Leitner

Wer kommt als Kläger*in infrage?

Rednerpanel mit 5 Personen, die diskutieren. Bucerius Law School

Was sind Möglichkeiten und Grenzen von strategischer Prozessführung?

Drei Personen diskutieren vor Zuschauern. Ein Roll Up mit dem Logo von der Hochschultour. Bernhard Leitner

Wie arbeitet die GFF mit anderen Organisationen und Akteur*innen zusammen, um grund- und menschenrechtliche Anliegen zu fördern?

Was es braucht, um junge Jurist*innen für Grund- und Menschenrechtsarbeit zu begeistern

Im Sommersemester 2024 waren wir mit der Hochschultour zu Bachelor- und Masterseminaren, Ringvorlesungen und Fachvorträgen eingeladen. So hat unsere GFF-Juristin Soraia da Costa Batista in Berlin in Prof. Dr. Susanne Baers Vorlesung über Antidiskriminierungsrecht zu Rechtspraxis und -durchsetzung gesprochen. Unser Vorstandsmitglied Dr. John Philipp Thurn hat an der Viadrina Universität in Frankfurt (Oder) einen der bekanntesten GFF-Fälle vorgestellt: Die erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen das bayerische Verfassungsschutzgesetz.

Die Hochschultour war mit David Werdermann auch Teil einer spannenden Paneldiskussion an der Bucerius Law School zur Rolle von Investigativjournalismus und den Enthüllungen der Correctiv Recherche.

An der Universität Kassel hat unsere Juristin Franziska Görlitz über Rassismus in der Polizei, und Möglichkeiten von (juristischen) Reformen gesprochen.

Abschluss des Semesters bildete unsere Paneldiskussion an der Humboldt Universität Berlin. Adriana Kessler, Rechtsanwältin und Mitgründerin von Juristische Menschenrechtsarbeit in Deutschland e.V., und GFF-Schwerpunktleitung Sarah Lincoln sprachen zu den Möglichkeiten und Herausforderungen strategischer Prozessführung im Asyl- und Aufenthaltsrecht.



Während des Wintersemesters 2024/25 fanden weitere sechs Lehr- und fünf Abendveranstaltungen statt. Darunter drei Podiumsdiskussionen zu relevanten Fällen und Positionen der GFF, wie zur Gefährdung des Existenzminimus Schutzsuchender durch die Bezahlkarte für Asylbewerber*innen an der Universität Rostock oder zur Resilienz der Justiz mit der damaligen Justizministerin Katja Meier an der Technischen Universität Dresden.

An der Otto-Friedrich-Universität Bamberg hielten wir in Kooperation mit der Politikwissenschaftlichen Fakultät eine Vorlesung zur Policy-Arbeit der GFF ab. Im Anschluss diskutierte unsere Policy-Referentin Luzie Neyenhuys mit Julia Monro (Bundesvorstand des LSVD+), Nain Heiligers (Dozent*in am INeKO Institut) und Prof. Dr. Sabine Freitag (Gleichstellungsbeauftragte der Uni Bamberg) zum Selbstbestimmungsgesetz und zur Lobbyarbeit dahinter ab.

Die Hochschultour schlossen wir mit einem Podium zu möglichen Reformen des Jurastudiums sowie Wegen, Jura-Studierende für Grund- und Menschenrechtsarbeit zu begeistern, in München ab.

Im Laufe des Wintersemesters 2024/25 kamen Kooperationen mit den Lehrstühlen von u.a. Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Prof. Dr. iur. Sabine Müller-Mall und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner zustande. Unsere Abendveranstaltungen wurden durch die Expertise von Gästen wie Mohamed Amjahid (freier Journalist & Autor), Kim Chi Tran (LMU München) und Berkan Kaya (Postmigrantischer Jurist*innenbund) bereichert.


Das Projekt wurde gefördert von:

Grundrechte verteidigen.
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